Samstag, 12. April 2008

"Karrieresprung"

Die zwei Wochen im Hotel kommen mir wie Monate vor. Jeder Tag ist ziemlich lang und voller Überraschungen. In der 1. Woche habe ich alleine 62 Stunden gearbeitet, also quasi rund um die Uhr ;-) Man bekommt wöchentlich seinen Arbeitseinsatzplan und erfährt dann erst wann und wo man arbeiten wird und ob und wann man einen Tag frei hat.

Mein Job hat sich überraschenderweise geändert, ich mache jetzt den Frühstück/Mittagsdienst, was mir ganz gut passte weil ich lieber morgens als abends arbeite. Allerdings bin ich bin jetzt die Erste im Hotel, d.h. je nachdem wann wir Frühstücksbuchungen haben muss ich um 5.30 oder 6 uhr auf der Matte stehen alles aufschliessen, Lichter anmachen und das Buffet herrichten. Die ersten Tage waren eine wahnsinnige überwindung, wenn der Wecker so um 4.30 oder 5 uhr klingelte war mir nun wirklich nicht nach aufstehen zu Mute :-( Es ist mittlerweile auch sehr kalt und das macht es nicht leichter.

Der Job an sich macht Spass ist aber auch extrem anstrengend. Manchmal haben wir mehrere Gruppen, die zu unterschiedlichen Zeiten betreut werden müssen, d.h. permanent herumlaufen zwischen Küche, Restaurant und Konferenzräumen, Treppen rauf und runter, schwer schleppen, servieren, abräumen, das Buffet nachfüllen, alles sauberhaltene(Gästetoiletten putzen, saugen), die Uhr im Blick halte, die Gäste die ins Restaurant kommen betreuen, abrechnen, spülen etc. mein Körper ist ein einziger Schmerz, die Hände sind eingerissen und blutig was mir bei jeder Tätigkeit Tränen in die Augen jagt.

Der Restaurantmanager Sam und seine Frau Mercedes (beide von den Phillipinen) sind aber superlieb und immer drauf bedacht, dass alle gut zusammenarbeiten und Pausen machen.

Die Tätigkeiten können jeden Tag anders aussehen, manchmal bin ich nach dem Frühstücksdienst auch zum Housekeeping gewechselt (worden) oder musste während des abendlichen Restaurantdiensts mal ein Bett machen
;-) Da man ja immer vor Ort ist wird man auch schonmal von der Rezeption angerufen, z.B. wenn Gäste keine Milch im Kühlschrank haben muss man wieder los.

Man sollte auch täglich auf seinen Zeitplan gucken oder an der Rezeption nachfragen, weil sich der Arbeitsplan immer mal wieder ändern kann. Wenn man Pech hat bedeutet der „freie“ Tag, dass man „nur“ morgens oder abends arbeitet. In der letzten Woche waren meine Arbeitszeiten meist von ca. 6-15.30 Uhr im Restaurant, es kann aber auch so aussehen: ein völlig gemixter Tag mit 7-9 Uhr Frühstücksdienst, 9-open End Housekeeping (ca. 15-16 Uhr) und dann wieder von 18- open End (ca. 22-23 Uhr) Restaurant. Bedeutet, man hat gerade mal Zeit zwischen den Jobs, um sich umzuziehen und was zu essen.

Trotzdem ist es wirklich interssant , einmal den Alltag im Hotel mitzubekommen! Was alles organisiert werden und woran man denken muss. Ich hatte mir ja immer gewünscht im Hotel zu arbeiten, allerdings wird man auch wenn man an der Rezeption arbeitet, in allen anderen Bereichen eingesetzt. Schichtdienst bzw. abends zu arbeiten ist aber eher nichts für mich, zumindest auf Dauer.

Die Bezahlung für diesen Job ist (hier) viel zu gering, zumindest wenn man in Euro umrechnet. Für 50 Stunden Arbeit habe ich 500 Euro (nach Steuerabzug) bekommen, davon gehen 130 NDZ für Miete und Essen ab, bleiben 370 NZD, das sind 185 Euro für 50 Stunden Knochenarbeit.

Viel Zeit für Aktivitäten bleibt nicht und um einen der Spaziergänge um den See zu machen bin ich einfach zu müde. An einem Abend haben wir aber eine Tour zum Mt John Observatorium mitgemacht, das ist nämlich für Hotelmitarbeiter kostenlos! Es war eine tolle klare Nacht und der Sternenhimmel grandios. Die Sterne sahen nicht aus wie Punkte sondern tatsächlich wie Sterne. Am schönsten leuchtete natürlich mein eigener Stern Sirius (den Tom mir geschenkt hat). Auch das Southern Cross haben wir gesehen, die Guides haben alles super erklärt und kannten jeden Stern. Dann konnten wir durch das Teleskop tolle Sternkonstellationen beobachten und haben Saturn gesehen! Der sah aus wie gemalt, ganz klein aber klar. Wirklich ein tolles Erlebnis!

http://www.earthandsky.co.nz/

Die kleine Kirche "Church of the Good Shepherd" ganz in der Nähe ist die Touriattraktion und ständig von Bussen überlaufen, das ist wirklich enorm, ich beobachte das ja jeden Tag. Sie ist aber auch wirklich süss und man hat den schönsten Seeblick von dort.

http://www.laketekapountouched.co.nz/history.asp

Nachdem ich eine Zusage in einem Kiwifrucht Packhaus bekommen habe, habe ich gleich mit meinem Vertrag auch die Kündigung im Hotel abgegeben :)

Am 28.4. starte ich den Job in Motueka, Sarah kommt übrigens auch mit, ihr haben 4 Wochen in dem Job auch gereicht :-)

Vorher möchte ich aber doch noch wwoofen und so startet also jetzt meine letzte Woche in Tekapo.

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