Sonntag, 20. April 2008

Der erste Schnee

Freitag war mein letzter Tag und samstags sind wir (Wendy, Sarah, Sam und ich) mit Wendys Auto zum Mt. Cook Village gefahren. Es war wiedermal ein superschöner Tag ganz klar und sonnig und auch die Bäume werden immer bunter und herbstlicher. Allerdings ist es knackig kalt und es hatte in der Nacht sogar geschneit und die Berge waren schon leicht mit Schnee bedeckt!

Wir hatten Glück und konnten Mt. Cook die ganze Zeit sehen, das war ein Bild… toll! Auf dem Weg kam uns eine Schafsherde entgegen und ich konnte endlich einmal die Sheepdogs bei der Arbeit beobachten und tolle Fotos machen als die Schafsherde quasi auf mich zu rannte :-))

Das Mt. Cook Village besteht aus einem Hotel (Heremitage) und darin eingeschlossen ein Souveniershop und Museum. Wir haben uns eine 3 D Film über Mt. Cook angesehen der einfach wunderschön war. Es war so als ob ich wieder über die Berge fliegen würde und ich glaube das war der schönste Film dieser Art den ich je gesehen habe! Die nächste Attraktion war das Planetarium wo über einem der Sternenhimmel gezeigt und erklärt wurde. Auch sehr faszinierend. Ausserdem war es ein ganz komisches, spannendes Gefühl, nach drei Wochen einmal einen anderen Ort als Tekapo zu sehen ;-)

Zum Abschluss waren wir nochmal auf dem Mt. John, wo man einen tollen Ausblick auf Tekapo und den Lake hatte.

Fazit nach drei Wochen Hotelleben

Also wie immer kann ich sagen, dass ich die Erfahrung nicht missen möchte!! Auch wenn der Job definitiv ätzend war :-( Jedenfalls weiss ich jetzt, dass ich nicht im Hotel arbeiten moechte, ich denke mal, dass es in anderen Hotels aehnlich sein wird.

Die Arbeit im Restaurant hat mir schon Spass gemacht (jedenfalls viel mehr als das Zimmer putzen), sogar an das sehr frühe Aufstehen habe ich mich ganz gut gewöhnt.

Interessant fand ich auch die unterschiedlichen Hotelgäste, wir hatten fast nur indische oder asiatische Gruppen, die sich aber immer gleich verhalten haben. Die indischen Gruppen z.B. hatten irgendwie immer etwas zu meckern und waren sehr unfreundlich. Die asiatischen Gruppen haben immer ein Schlachtfeld hinterlassen, da jede Person ca. 10 Teller benutzt und es wird nicht nur auf diesen sondern auch auf dem Tisch selber gegessen-zumindest sah es nach dem Essen so aus :-( Viele Menschen benutzen übrigens ihre Teller statt Schalen, um Cornflakes zu essen. Die asiatischen Gäste haben meist zusätzlich ihr eigenes Essen mitgebracht (rohen Fisch und Nudelsuppe), warum weiß ich eigentlich auch nicht, da das Buffet auch immer leergegessen wurde. Die Inder trinken ihr Wasser ohne Eis.

Außerdem waren die Badezimmer der indischen Gäste immer überschwemmt! Am Anfang habe ich mich erschrocken und dachte, die Wasserleitung sei defekt aber dann erklärte man mir, dass das immer so sei!
Ich halte eigentlich nichts davon, bestimmte Kulturen so pauschal zu beurteilen aber nach den Erfahrungswerten nach bestimmt 50 Gruppen kann man das glaube ich schon.

Der Zeitpunkt zu gehen ist aber ganz gut da ich mich so langsam über einige Dinge ganz schön aufrege die mir jetzt auffallen. Z.B. bekommen die Supervisor vom Housekeeping mehr Geld und dabei machen sie den ganzen Tag nichts, außer rumlaufen und checken, ob auch genug Milch aufgefüllt wurde. Die Supervisor „dürfen“ nämlich nicht mithelfen, arbeiten also nicht. Und sie bekommen mehr Geld dafür während andere richtig schuften müssen. Z.B. müssen wir Mädels, die nicht so viel Kraft haben immer die schweren Säcke mit den Laken und Tüchern schleppen. Und die Leute, die das locker machen könnten schauen zu und geben Anweisungen. Davon mal abgesehen hatten wir zum Schluss zwei Supervisor, was völliger Quatsch war. Und dann habe ich mich gefragt, warum nur die Supervisor mehr Geld bekommen, wo ich das Restaurant teilweise alleine geführt habe und nur mal eine Hilfe von 7-9 zum Spülen hatte. Aber ich war alleine für die zig Gruppen verantwortlich (einmal ca. 100 Leute). Gut, so haben sie jedenfalls viel Geld gespart, weil der Restaurantmanager zu Hause bleiben konnte :-) Wenn dann mal wirklich nichts los war im Restaurant wurden glatt zwei Leute eingesetzt… Das System habe ich bis heute nicht verstanden…

Auch wenn es nur drei Wochen waren aber irgendwie wurde es dann schon recht eintönig.
Jeden Tag das gleiche: alle Türen aufschließen, Lichter anmachen, den Frühstücksplan durchgehen, das Buffet aufbauen und auffüllen, Teller abräumen, spülen, Besteck polieren, Tische putzen und neu eindecken, abrechnen, das Buffet für das Mittagessen herrichten und das gleiche Spiel beginnt von vorne. Dazu auch noch immer die gleiche Musik :-)

Ein weiterer Störfaktor war die Dame an der Rezeption, wir haben in unserem ganzen Leben noch keine so unfreundliche Person getroffen, da waren sich alle einig. Wenn man eine Frage hatte, z.B. wo ein Schlüssel zu finden ist, hat sie einen nicht angeguckt sondern mit dem Finger auf einen Schrank gezeigt und man durfte selber suchen. Sie hat nie gelächelt und war immer unfreundlich und arrogant. Sowas habe ich noch nicht erlebt, schon gar nicht an einer Hotelrezeption! Wir haben uns eigentlich nur noch lustig darüber gemacht aber wenn es darum ging, dass ich telefonieren wollte dann wurde ich schon mal aggressiv. Der Standardspruch war nämlich, dass sie nicht angewiesen wurde, meine Telefonleitung zu öffnen, also war es nicht möglich. Dabei hatte die Managerin selber gar nichts dagegen, da ich eine Telefonkarte nutze und dem Hotel kein Cent berechnet wird. Das wurde mir aber bis zum Schluss nicht geglaubt, obwohl ich es immer habe nachprüfen lassen, ob etwas berechnet wurde. Das war aber nie der Fall. Also alles reine Schikane.

Schön fand ich die Umgebung und auch wenn der Ort nicht viel zu bieten hat, der Blick auf den See war einfach toll und das werde ich sogar sehr vermissen! Sowie mein eigenes Zimmer, das war für mich so ziemlich das schönste nach monatelangem Hostelleben. Die anderen Housekeeper und Restaurantmitarbeiter waren auch total nett und es war immer ganz schön lustig. Zum Beispiel wenn wir versucht haben, rauszufinden welche Verknüpfungen es unter den Leuten im Hotel gibt. Nachdem immer jemand etwas neues herausgefunden hat, wussten wir bald, dass es fast nur Paare unter den Angestellten gibt ;-)

Zwei lustige Zufälle, die zeigen die klein die Welt doch ist: Sarah traf zwei Hotelgäste aus Irland, die ihren Onkel kennen (wir sind hier in Neuseeland und Irland ist ja auch nicht gerade ein Dorf!!) und Sarah hat drei Monate im Lufthansa Schulungszentrum Seeheim gearbeitet, was ja auch nicht gerade der größte und bekannteste Ort der Welt ist ;-)

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