Mittwoch, 16. Juli 2008

Von Broome nach Darwin

Die Easyrider Gruppe bestand aus 10 bunt gemixten Leuten aus Irland, Finnland, Holland, Kanada, England und Deutschland. Der Reiseleiter Ben hat sich immer lustige Spiele für alle einfallen lassen. Allerdings hat nicht wirklich jeder Spass daran, schon morgens um 7.30 Uhr loszulegen und auch ich habe mich meist dezent zurückgehalten ;-)

Was allerdings ganz witzig war, war dass der Bus den Namen Beneasy bekommen hat und wir ab sofort das Wort Bus nicht mehr benutzen durften. Wenn man sich vertan hat, musste man einen Dollar in die Kasse geben. Natürlich hat man sich immer wieder vertan was die Kasse gut füllte.

Genervt hat mich die permanent laute Musik im Bus. Ich höre ja wirklich gerne Musik aber hauptsächlich meine eigene und das war bei der Lautstärke von morgens bis abends leider nicht möglich :-(
Die Tour bestand haupstsächlich aus Fahrerei, die Entfernungen sind nun mal enorm (gesamte Strecke 1900 km).

Die Fahrt durch die Kimberleys ging nicht über die bekannte Gibb River Road, dafür braucht man einen 4WD Wagen und es bedarf viel Vorbereitung, da die Strecke nicht ganz einfach ist und u.a. auch durch Flüsse geht. Das hätte der Easyriderbus wohl nicht geschafft ;-)
Wir sind stattdessen den Stuart Highway gefahren über Fitzeroy Crossing und Halls Creek.

http://www.kimberleytourism.com/

Eine der interessanten Begegnungen on the Road, die mich so am Reisen faszinieren: auf einer der endlosen, einsamen Strassen kam uns ein Radfahrer entgegen der quasi sein ganzes Leben hinter sich herzog. Er war nämlich seit 4 (!) Jahren unterwegs. Von Sydney Richtung Perth. Er meinte, mit arbeiten zwischendurch wäre er wohl noch 2 Jahre on Tour. Toll!! Das war wirklich ein Original!

Am ersten Tag haben wir eine Bootstour am Geiki Gorge gemacht, die fand ich besonders schön. An einem anderen Tag sind wir zum Emma Gorge gewandert dort gab es einen Wasserfall und man konnte im eisigen Wasser schwimmen. Das war ziemlich malerisch und ganz schön erfrischend!

Übernachtet haben wir meist auf Campingplatzen, wo wir aber meist kleine Zimmer hatten. Einmal haben wir gezeltet (das 1. Mal für mich!) allerdings eher luxuriös mit Betten, verdammt kalt war es trotzdem. Die Küchen, die draussen waren, waren nicht wirklich gut ausgestattet und manchmal war es sogar ein K(r)ampf überhaupt an heisses Wasser zu kommen. Ich hatte ganz schöne Sehnsucht nach einem normalen Hostel.

An einem Abend habe ich beim BBQ meinen Vorsatz gebrochen, niemals Kängurufleisch zu essen... Ich finde ja auch Lämmer "süss" und esse sie trotzdem Es hat übrigens verdammt gut geschmeckt.

Mein Highlight sollte ein Flug über die Bungle Bungles im Purnululu Nationalpark sein.

http://de.wikipedia.org/wiki/Bungle_Bungle

Ein Gebiet mit tollen Felsformationen, die ich schon immer gerne mal sehen wollte. Von Kununurra aus hatte ich einen 2stündigen Flug gebucht, was auch während der Tour möglich war. Der Flug zu den Bungles war auch wirklich sehr schön und ich habe den Lake Argyle und viel Outback gesehen. Der Flug über die Bungles selber war dafür sehr enttäuschend. Es ging alles sehr schnell (nur 6 Minuten!), die Sonne stand gerade sehr tief auf meiner Seite und ich habe so gut wie kein gutes Foto hinbekommen. Das hatte ich mir anders vorgestellt und ich war sehr depremiert. Der Flug war nicht gerade ein Schnäppchen.

Das Beste ist es also wirklich, etwas mehr Zeit einzuplanen und eine Wanderung vor Ort und einen Hubschrauberflug zu machen.

Eine Bootsfahrt am nächsten Tag auf dem Lake Argyle war auch sehr imposant und auch Krokodile konnten wir sehen! In Katherine sind wir in den Hot Springs geschwommen, schön-mal kein Eiswasser ;-)

Am letzten Tag sind wir in den Litchfield Nationalpark gefahren, der neben dem Kakadu Nationalpark sehr bekannt ist. Der Tag hat mir sehr gut gefallen, wir waren an zwei Wasserfällen (Wangi Falls, Florence Falls), haben die Termite Mounds gesehen, riesige Termitenhügel!

http://de.wikipedia.org/wiki/Litchfield-Nationalpark

Insgesamt war die Tour schon ganz gut aber wenn ich sie mit der Tour damals von Perth nach Exmouth vergleiche, was ich dort jeden Tag gesehen und erlebt habe… Dagegen war diese Strecke fast schon langweilig. Aber gut, das weiss man vorher halt nie so genau.

In Darwin hatte ich dann wieder meine eigene Unterkunft gebucht, endlich wieder ein bequemes Bett.

Darwin ist eine ziemlich quirlige Partystadt. Am ersten Abend haben wir uns nochmal mit der Gruppe in einem Pub getroffen, wo es kostenloses Essen gibt und wir unser Geld aus der Kasse vertrunken haben. Es war wirklich nett dort und es wurde ein langer Abend.

Ich wurde nämlich gefragt, ob ich bei einem Oberkörper Bodypainting Wettbewerb mitmachen wollte. Da mir Bodypainting ganz gut gefällt und man auch noch Geld gewinnen konnte habe ich einfach mitgemacht. Ich war nicht mal nervös und der „Auftritt“ dauerte auch nur 20 Sekunden. Trotzdem war es schon ungewohnt – der Pub war ganz schön voll und die anderen Mädels und ich wurden bejubelt wie Superstars ;-) Jeder der mitmachte hat ein Geschenkpaket mit Touren, Getränkegutscheinen etc. bekommen. Es hat sich also sogar richtig gelohnt, den Spass mitzumachen.

Allerdings begann dann ein kleiner Albtraum für mich. Ich hatte Katharina aus unserer Gruppe, die die gleiche Kamera wie ich hatte, meine anvertraut, damit sie Fotos von mir machen kann. Das hat sich als grosser Fehler herausgestellt. Als ich wieder an unseren Tisch kam war sie verschwunden und meine Kamera war auch nicht mehr da. Die anderen aus der Gruppe haben auch nicht darauf geachtet und wussten nicht wo sie war.
Fotos hatte natürlich auch niemand gemacht.

Am nächsten Tag machte ich mich gleich auf die Suche nach der Kamera weil ich noch die Hoffnung hatte, Katharina könnte sie mitgenommen haben aber als ich Katharina endlich gefunden hatte, bestätigte sie mir, dass sie die Kamera nicht hatte. Ich war totunglücklich und dachte, dass ich die Kamera nicht mehr wiedersehen wurde. Dazu kam, dass ich menschlich sehr enttäuscht war weil ich ihr wirklich vertraut hatte. Gleichzeitig habe ich mich über meine Dummheit geärgert. Plötzlich kam jedoch ein Anruf von dem Pub, wo ich glücklicherweise meine Nummer hinterlassen hatte, sie hätten sie beim aufräumen gefunden. Ich habe vor Freude geheult, als ich sie wieder in den Händen hielt.

Dann hatte ich auch wieder Ruhe, um mir endlich Darwin anzuschauen. Abends fand der Nachtmarkt am Mindil Beach statt, das war wirklich eine schöne Atmosphäre dort mit vielen Ständen und Futterbuden aus aller Welt. Zum Sonnenuntergang war der Strand mit Menschen übersät.

http://www.mindil.com.au/

Dann hatte ich eine Tagestour zum riesigen (19.000km²) Kakadu National Park gebucht.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kakadu-Nationalpark

Die Fahrt dorthin dauerte über zwei Stunden. Als erstes stand der Nourlangie Rock auf dem Programm, auf dem viele Malereien von Aborigines zu finden sind. Dann ging es zu schönen Aussichtspunkten und am Nachmittag zur Yellowwater Cruise. Die Bootsfahrt war wunderschön und wir haben ganz viele Tiere beobachten können, u.a. Krokodile, Dingos und viele Einheimische Vögel. Es war einfach zauberhaft!

Eigentlich kann man den Kakadu Park nicht wirklich an einem Tag sehen aber mir hat der Ausflug super gefallen und es hat ausgereicht, um einen Eindruck zu bekommen.

Am 13.7. habe ich mich dann vom warmen Norden verabschiedet und bin ganz nach unten in den Süden nach Adelaide geflogen. Hier hatte ich mal wieder Glück und bin mit dem vollen Qantasflieger mitgekommen, obwohl mir beim Check in keine grossen Hoffnungen gemacht wurden. Aber bisher hat es ja wirklich immer noch geklappt!

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