Sonntag, 29. Juni 2008

...

es gibt jetzt auch Beweisfotos aus der Südsee :-)

Mobil in Moorea!

Bei meinem Abflug von Huahine hat der Pilot netterweise eine Runde entlang der Insel gedreht, so dass ich doch noch einen Eindruck hatte, wo ich eigentlich war.

Der Flug nach Moorea (wird übrigens hier Mo-orea gesprochen) war diesmal richtig lange, 30 Minuten!

http://www.gomoorea.com/moorea_photos__

Diesmal hatte ich es gewagt und mir ein Auto bei Europcar gebucht. Bei meiner Ankunft war aber niemand am Flughafen wie abgesprochen (nicht, dass ich es wirklich erwartet hätte) und das Telefon funktionierte nicht. Also habe ich spontan ein Auto bei Avis reserviert, ich hatte keine Zeit da es schon 14 Uhr war.

Also bin ich mit meinem kleinen Fiat Panda losgezuckelt. Etwas aufgeregt und unsicher. Das erste mal alleine unterwegs im Auto! Zuerst wusste ich tatsächlich nicht, auf welcher Seite ich fahren sollte. Hier ist Rechtsverkehr aber die letzten Urlaube bin ich immer links gefahren und in Deutschland schon seit Jahren nicht mehr! Als mir dann ein Bus auf meiner Seite entgegenkam, wusste ich es dann ;-) Auch an die Gangschaltung hatte ich mich wieder schnell gewöhnt und los gings. Die Unsicherheit war schnell verflogen und ich hatte richtig Spaß daran, endlich unabhängig zu sein.

Ich bin dann die berühmten Buchten Cooks Bay und Opunohu Bay entlanggefahren und auch zum Aussichtspunkt Le Belvedere. Verfahren kann man sich hier ja nicht, weil es einfach einmal rund geht –praktisch :-)

Gegen Abend bin ich zum Campingplatz Chez Nelson gefahren, um mein Auto dort zu parken. Übernachten wollte ich diesmal im Auto, wo ich schon mal den Luxus hatte wollte ich nicht noch mehr Geld ausgeben. Der Campingplatz war wirklich prima und gleich am Meer. Abends war ich noch etwas essen, um den Abend so lang wie möglich zu strecken, da ich ja kein Zimmer hatte.

Um 20 Uhr ging es dann los. Da ich noch nie im Leben in einem Auto übernachtet hatte (wirklich wahr!) musste ich die richtige Schlafposition finden. Das war nicht so einfach aber zum Schluss hatte ich mich für die Variante Kopf auf dem Rücksitz in der hintersten Ecke und Beine auf dem zurückgelehnten Vordersitz der Fahrerseite gelegt, entschieden. Nachdem ich auch noch eine lästige Mücke gefunden und erlegt hatte konnte der Schlafversuch beginnen. Es hat auch tatsächlich –nur mit einigen Unterbrechungen-funktioniert und ich wurde um 6 vom Wecker geweckt.

Dann ein Kontrastprogramm: vom Auto zum Interconti, wo ich die nächsten drei Nächte verbringen würde ;-) Grösser hätte der Sprung wohl nicht sein können. Ich hatte das Hotel (unvernünftigerweise )ein paar Wochen vorher gebucht-bei 50 % Lufthansa Discount konnte ich einfach nicht nein sagen... Trotzdem war es natürlich noch viel zu teuer aber ich habe mich schon sehr drauf gefreut.

Ich habe mein Gepäck also dort abgegeben und habe dann das Auto noch genutzt und bin die ganze Runde um die Insel gefahren. Das war herrlich morgens um 7 Uhr. Es war Sonntag und ich habe mitbekommen wie die Leute in die Kirche gegangen sind und es war alles noch ganz ruhig. Das Fahren hat wirklich Spaß gebracht. Diesmal war ja niemand da, der fotografieren konnte, also habe ich das selber übernommen. War ganz lustig, gleichzeitig zu fotografieren/ filmen, links und rechts zu schauen, ob ich etwas Interessantes sehe, wo ich anhalten könnte und auch noch zu fahren. Dazu habe ich polynesische Folkloremusik gehört, das passte so schön zur Stimmung der Insel. Die Leute hinter mir waren sicher sehr begeistert, das ich mit 40 km/h durch die Gegend geschlichen bin ;-)

Ich konnte gar nicht aufhören, überall zu stoppen immer gab es etwa Neues zu sehen. Was ich nicht gefunden habe sind Ananasbäume, dabei ist Moorea doch die Insel der Ananas! Die Plantagen wären wohl mehr im Inneren der Insel gewesen.

Wieder am Hotel angekommen habe ich mein Auto abgegeben und musste noch ein paar Stunden auf mein Zimmer warten. Ich habe mir das Hotel angesehen. Es ist wirklich toll angelegt, das Meer läuft quasi wie ein Fluss durch die Anlage, dazwischen die Bungalows, der Strand. Sehr schön! Die Fotos werden Euch gefallen.

Einen kleinen Schock gab es für mich mal wieder: der Pool sollte in dieser Woche repariert werden und stand nicht zur Verfügung. Als Alternative würde man zu einer anderen Insel gefahren. Aber das war für mich als Poolfan kein großer Trost. Ich liebe es, im Pool zu schwimmen noch eher als im Meer und so war ich schon ziemlich traurig. Zumal man da ja schon Pech haben muss, wenn es ausgerechnet die paar Tage trifft die ich mir hier gönne! Es sollte doch alles perfekt sein!!

Dafür habe ich aber ein tolles Zimmer mit Balkon und Meerblick bekommen, richtig schön und vor allem endlich einmal richtig sauber!

Für den nächsten Tag stand mein Highlight an: hier im Hotel gibt es den Dolphin Encounter, wo man verschiedene Programme mit den Delfinen mitmachen kann.

http://www.mooreadolphin.com/articles.php?idversion=2

Da ich es aber nicht abwarten konnte und das Wetter gerade gut war, habe ich es auf denselben Nachmittag vorverlegt. War ich aufgeregt, endlich einmal Delfine nicht nur beobachten zu können sondern ihnen wirklich nah zu sein! Leider fing es pünktlich um 14:45 an zu regnen und zu stürmen und es war ziemlich kalt. Trotzdem konnte das Programm stattfinden. Erst wurde einem alles Mögliche über Delfine erzählt, z.B. das es 36 verschiedenen Arten gibt. Hier im Encounter waren es die Bottlenose Dolphins, die ganz schön groß sind. Dann ging es ins Wasser und wir hatten die Möglichkeit, die Tiere zu streicheln und ihnen bei ihren Kunststücken unter und über Wasser zuzuschauen. Das war toll. Sie haben unheimlich viel Kraft. Das habe ich auch gemerkt als er mich einmal mit seiner Schwanzflosse am Bein getroffen hat. Das tat vielleicht weh! Die Flosse ist ganz hart wenn man sie anfasst. Dann gab es noch ein Erinnerungsfoto und Abschiedskuss mit Delfin und mir ;-) Gottseidank hatte ich aber auch meinen persönlichen Fotografen. Ich hatte jemanden gebeten doch ein Foto von mir zu machen und er hat tatsächlich die ganze Zeit abgewartet und viele Bilder gemacht. Super! Das war schon ein tolles Erlebnis und ich kann wieder einen Punkt meiner Liste „Was ich unbedingt einmal erleben möchte“ streichen ;-)

Die nächsten beiden Tage habe ich einfach alles genossen und ausgekostet, mit viel Sonne und ohne Sturm!! Ich bin durch die Anlage geschlendert, die so groß ist, das man richtige Spaziergänge machen kann. Dann habe ich einen herrlich ruhigen Platz gefunden, wo man auch prima schwimmen konnte weil das Meer dort ruhig war. Das hat den fehlenden Pool dann doch ersetzen können. Ich wusste fast gar nicht, wo ich mich am liebsten überall aufhalten sollte weil es so viele schöne Flecken gab. Auch der Balkon war ja nicht zu verachten.

Zwischendurch habe ich auch mal die Delfine besucht und bei den Programmen zugeschaut. Auch das Schnorcheln war toll, man kann eine richtig große Tour durch die Anlage schnorcheln und ich habe schöne bunte und auch große Fische gesehen.

Am letzten Tag wurde es nochmal richtig aufregend. Da es ja genau 12 Stunden Zeitunterschied zu Deutschland sind, konnte ich das Fußballspiel Deutschland-Türkei beim Frühstück im Bett schauen. Alleine ist sowas etwas schwierig weil ich mich eigentlich gerne laut mitteile wenn ich aufgeregt bin oder mich aufrege ;-)

Dann musste ich leider auschecken, konnte aber noch ein paar Stunden am Strand verbringen. Nachmittags ging es zum Flughafen. Dort wurde ich gefragt, ob ich gleich nach Papeete fliegen möchte statt um 18 Uhr. Na klar, da komm ich doch mit! Auf gings ohne Bordkarte im Miniflieger mit sechs Sitzen und der Durchsage: Willkommen auf unserem 3minütigem Flug nach Papeete..!

Dort begann meine 9stündige Wartezeit auf meinen Flug nach Sydney um 2.15 Uhr nachts….

Huahine und weg

Morgens um 7.30 Uhr ging dann mein (diesmal 10minütiger) Flug nach Huahine. Mir fällt hier überhaupt nicht schwer, so früh unterwegs zu sein. Da ich ja ab 18 Uhr schon drinnen bin, ist es schön wenigstens etwas vom Morgen zu haben.

In Huahine hatte ich ein 8-Bett Zimmer in einer Pension Chez Guynette gebucht. Ich habe aber ein Einzelzimmer bekommen für den gleichen Preis (mit 40 Euro für 3 Nächte unschlagbar). Das war wirklich supernett. Die Familie führt die Pension erst seit zwei Monaten und kommt eigentlich aus Monaco! Was für ein Unterschied zum Leben hier…

http://www.iaorana-huahine.com/en/guynette.html

Die Unterkunft liegt gleich in der „City“, die ich schon gleich recht lustig fand. Es ist hier noch so urig und es gibt fast keine Touristen, so kommt es mir zumindest vor. Gleich morgens spielte eine Band auf der Straße vor dem Supermarkt und alle Leute nahmen sich die Zeit und hörten zu. Eilig hat es hier sowieso niemand. So bekomme ich auf jeden Fall südseeleben pur mit.

Schön ist auch, dass es 5 Minuten entfernt ganz schöne Strände und einsame Buchten mit puderweichem Sand gibt.

Die Abende sind allerdings hier ziemlich einsam. Wenn es dunkel wird, wird es irgendwie auch ungemütlich draußen, es gibt kaum einen Platz wo man sitzen kann, so bleibt nur das Zimmer und ich bin froh wenn der Abend vorbei ist. Unterhalten kann man sich eh mit niemandem weil Englisch hier die exotischste Sprache ist. Überhaupt treffe ich überall zu 90 % französische Touristen, warum auch immer! Ich weiß es nicht. Ob es wirklich nur daran liegt, dass Französisch Polynesien zu Frankreich gehört und hier französisch gesprochen wird? Aber trotzdem ist die Südsee ja nicht gerade um die Ecke…

Bald ging mir die Urigkeit aber doch auf den Nerv weil es, wie überall bisher, so schwer war an Informationen zu kommen. Mit einer Tour war es nicht so einfach aber am Ende habe ich doch etwas bekommen. Es ist auch die einzige Möglichkeit. Mit dem Fahrrad ist es wohl schwer, ans Ende der Insel zu kommen und wenn ich ein teures Taxi nehme kann ich auch gleich die Tour buchen. Eigentlich hatte ich gar keine Lust dazu aber es ist auch schade, nur an einem Ort zu bleiben und dann wieder abzureisen, ohne einen Eindruck von der Insel zu haben.

Allerdings habe ich mir trotzdem gedacht, dass ich einen Tag früher nach Moorea weiterfliegen will weil ich nicht weiß, was ich zwei volle Tage hier machen soll, einer reicht vollkommen.

Auch hier wäre ich fast verzweifelt als ich in der Telefonzelle stand und versucht habe, telefonische eine Pension in Moorea für die zusätzliche Nacht und eine Inselsafari zu finden.

Also wirklich, sobald man die Touristenpfade und Hotels verlässt wird es sehr nervenaufreibend und kompliziert. Für Individualtouristen ist das hier kein Spaß finde ich.

Das denke ich im Moment, wobei es natürlich auch immer wieder Lichtblicke gibt. Es ist ja schon auch ganz witzig und interessant, alleine das Leben der Einheimischen in den Städten mitzukriegen. Zum Beispiel die alte Frau, die sich ihr Abendessen vor der Haustür angelt ;-)

Am nächsten Morgen kam auch das Auto der Tour, die ich gebucht hatte. Auf meine Frage, ob sie denn stattfindet meinten sie, nein heute gäbe es eine private Tour die ausgebucht wäre, morgen sollte ich wiederkommen. Dann haben sie über die dumme Touristin gelacht, die tatsächlich dachte man hätte etwas für sie gebucht! Ich kam mir ziemlich veräppelt vor und war frustriert. Gut Geld gespart aber es war auch meine einzige Chance hier etwas anzusehen.

Als ich zu Post ging sah ich zufällig im TV dort, dass das Spiel Deutschland-Portugal lief! Es war gerade Halbzeit und ich fragte, ob ich den Rest des Spieles dort schauen könne. So kam es also, dass ich die schauspielerischen Leistungen der Portugiesen, die spielerischen Leistungen der deutschen Mannschaft und unseren Einzug ins Halbfinale in der Post von Huahine verfolgte ;-) Es gesellten sich immer mehr Leute dazu und ich war stolz, deutsche zu sein. Die Postangestellten haben sich auch für mich mitgefreut, als wir 3:2 gewonnen haben :-)

Ernährt habe ich mich übrigens von Tütensuppen, die ich aus Neuseeland mitgebracht habe weil ich dachte es gäbe hier nichts zu kaufen bzw. nur sehr teuer. Alles quatsch. Natürlich gibt es hier Supermärkte, wo man prima günstig einkaufen kann. Irgendwie müssen sich die Einwohner ja auch ernähren ;-)

Den Tag verbrachte ich dann meist am Laptop weil es viel regnete. Die regenlose Zeit am Strand war aber wunderschön. Ich bin im glasklaren Wasser geschwommen, wie ein Swimmingpool und man braucht keinen Schnorchel. In meiner Lieblingsbucht habe ich die Stille genossen, neben mir nahmen gerade eine Mutter mit ihrem Sohn die Fische fürs Abendessen aus (ja irgendwie romantisch ;-)) An einem weiteren ganz einsamen Strand habe ich dann, auf einem noch von der Sonne aufgeheizten Stein sitzend, den Sonnenuntergang beobachtet. Das war so schön so völlig abseits vom stressigen Leben. Alles war auch so familiär, jeder kannte jeden und bald hatte ich das Gefühl, hier schon ewig zu sein.

Diese schönen Momente haben mich wieder versöhnt. ..

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Incredible India!
diesmal führte mich meine Reise nach Indien. Natürlich...
Paradise - 14. Nov, 19:01
Gute Idee...
...den Blog mal wieder upzudaten! Das war ja dann wohl...
Kristinchen - 12. Jun, 09:14
Ägypten 2009
Heute möchte ich meinen Blog noch einmal aufleben lassen....
Paradise - 11. Jun, 23:21
Der Alltag
Vier Wochen bin ich nun schon zu Hause. Meine Reise...
Paradise - 30. Sep, 10:02
Danke...
Und danke für die Blumen von der Tanke. Danke, danke!!!
FMCGN - 18. Sep, 12:15

Buchtipps


Andreas Altmann
Notbremse nicht zu früh ziehen!

Suche

 

Status

Online seit 6138 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:09

Credits

Web Counter-Modul


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren