Sonntag, 29. Juni 2008

Huahine und weg

Morgens um 7.30 Uhr ging dann mein (diesmal 10minütiger) Flug nach Huahine. Mir fällt hier überhaupt nicht schwer, so früh unterwegs zu sein. Da ich ja ab 18 Uhr schon drinnen bin, ist es schön wenigstens etwas vom Morgen zu haben.

In Huahine hatte ich ein 8-Bett Zimmer in einer Pension Chez Guynette gebucht. Ich habe aber ein Einzelzimmer bekommen für den gleichen Preis (mit 40 Euro für 3 Nächte unschlagbar). Das war wirklich supernett. Die Familie führt die Pension erst seit zwei Monaten und kommt eigentlich aus Monaco! Was für ein Unterschied zum Leben hier…

http://www.iaorana-huahine.com/en/guynette.html

Die Unterkunft liegt gleich in der „City“, die ich schon gleich recht lustig fand. Es ist hier noch so urig und es gibt fast keine Touristen, so kommt es mir zumindest vor. Gleich morgens spielte eine Band auf der Straße vor dem Supermarkt und alle Leute nahmen sich die Zeit und hörten zu. Eilig hat es hier sowieso niemand. So bekomme ich auf jeden Fall südseeleben pur mit.

Schön ist auch, dass es 5 Minuten entfernt ganz schöne Strände und einsame Buchten mit puderweichem Sand gibt.

Die Abende sind allerdings hier ziemlich einsam. Wenn es dunkel wird, wird es irgendwie auch ungemütlich draußen, es gibt kaum einen Platz wo man sitzen kann, so bleibt nur das Zimmer und ich bin froh wenn der Abend vorbei ist. Unterhalten kann man sich eh mit niemandem weil Englisch hier die exotischste Sprache ist. Überhaupt treffe ich überall zu 90 % französische Touristen, warum auch immer! Ich weiß es nicht. Ob es wirklich nur daran liegt, dass Französisch Polynesien zu Frankreich gehört und hier französisch gesprochen wird? Aber trotzdem ist die Südsee ja nicht gerade um die Ecke…

Bald ging mir die Urigkeit aber doch auf den Nerv weil es, wie überall bisher, so schwer war an Informationen zu kommen. Mit einer Tour war es nicht so einfach aber am Ende habe ich doch etwas bekommen. Es ist auch die einzige Möglichkeit. Mit dem Fahrrad ist es wohl schwer, ans Ende der Insel zu kommen und wenn ich ein teures Taxi nehme kann ich auch gleich die Tour buchen. Eigentlich hatte ich gar keine Lust dazu aber es ist auch schade, nur an einem Ort zu bleiben und dann wieder abzureisen, ohne einen Eindruck von der Insel zu haben.

Allerdings habe ich mir trotzdem gedacht, dass ich einen Tag früher nach Moorea weiterfliegen will weil ich nicht weiß, was ich zwei volle Tage hier machen soll, einer reicht vollkommen.

Auch hier wäre ich fast verzweifelt als ich in der Telefonzelle stand und versucht habe, telefonische eine Pension in Moorea für die zusätzliche Nacht und eine Inselsafari zu finden.

Also wirklich, sobald man die Touristenpfade und Hotels verlässt wird es sehr nervenaufreibend und kompliziert. Für Individualtouristen ist das hier kein Spaß finde ich.

Das denke ich im Moment, wobei es natürlich auch immer wieder Lichtblicke gibt. Es ist ja schon auch ganz witzig und interessant, alleine das Leben der Einheimischen in den Städten mitzukriegen. Zum Beispiel die alte Frau, die sich ihr Abendessen vor der Haustür angelt ;-)

Am nächsten Morgen kam auch das Auto der Tour, die ich gebucht hatte. Auf meine Frage, ob sie denn stattfindet meinten sie, nein heute gäbe es eine private Tour die ausgebucht wäre, morgen sollte ich wiederkommen. Dann haben sie über die dumme Touristin gelacht, die tatsächlich dachte man hätte etwas für sie gebucht! Ich kam mir ziemlich veräppelt vor und war frustriert. Gut Geld gespart aber es war auch meine einzige Chance hier etwas anzusehen.

Als ich zu Post ging sah ich zufällig im TV dort, dass das Spiel Deutschland-Portugal lief! Es war gerade Halbzeit und ich fragte, ob ich den Rest des Spieles dort schauen könne. So kam es also, dass ich die schauspielerischen Leistungen der Portugiesen, die spielerischen Leistungen der deutschen Mannschaft und unseren Einzug ins Halbfinale in der Post von Huahine verfolgte ;-) Es gesellten sich immer mehr Leute dazu und ich war stolz, deutsche zu sein. Die Postangestellten haben sich auch für mich mitgefreut, als wir 3:2 gewonnen haben :-)

Ernährt habe ich mich übrigens von Tütensuppen, die ich aus Neuseeland mitgebracht habe weil ich dachte es gäbe hier nichts zu kaufen bzw. nur sehr teuer. Alles quatsch. Natürlich gibt es hier Supermärkte, wo man prima günstig einkaufen kann. Irgendwie müssen sich die Einwohner ja auch ernähren ;-)

Den Tag verbrachte ich dann meist am Laptop weil es viel regnete. Die regenlose Zeit am Strand war aber wunderschön. Ich bin im glasklaren Wasser geschwommen, wie ein Swimmingpool und man braucht keinen Schnorchel. In meiner Lieblingsbucht habe ich die Stille genossen, neben mir nahmen gerade eine Mutter mit ihrem Sohn die Fische fürs Abendessen aus (ja irgendwie romantisch ;-)) An einem weiteren ganz einsamen Strand habe ich dann, auf einem noch von der Sonne aufgeheizten Stein sitzend, den Sonnenuntergang beobachtet. Das war so schön so völlig abseits vom stressigen Leben. Alles war auch so familiär, jeder kannte jeden und bald hatte ich das Gefühl, hier schon ewig zu sein.

Diese schönen Momente haben mich wieder versöhnt. ..
summermom - 4. Jul, 22:40

ach gotterle...

da bist Du einmal in der Südsee und wirst wohl auch nie wieder hinkommen, und dann solch ein Wetter mit den daraus resultierenden Schwierigkeiten...das tut mir sooo Leid für Dich!!!! Aber schön, dass Du Dir doch noch beeindruckende Momente und Erlebnisse geschaffen hast! Aber aus Nichts das Beste zu machen und zu improvisieren...das hast Du ja nun wirklich besonders in diesem Jahr gelernt!!

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