Sonntag, 13. November 2011

Incredible India!


diesmal führte mich meine Reise nach Indien. Natürlich hatte ich schon einiges über das Land gehört und gelesen. Mit einigem habe ich gerechnet, auch das es anstrengend und mühsam würde. Doch wenn man dann wirklich dort ist, ist alles ganz anders, überraschend und voller skurieler Momente. Nach dem 1. Tag in Delhi wäre ich am liebsten gleich wieder zurückgeflogen ins sichere Deutschland. Das habe ich natürlich nicht gemacht und habe versucht mich auf die Kultur einzustellen und zu lernen. Das ist mir ganz gut gelungen und nach ein paar Tagen konnte ich viele Dinge schon vorhersehen und besser einordnen. Jetzt bin ich froh darüber, das Land und die Leute ein wenig kennengelernt zu haben. Zwei Wochen sind natürlich keine lange Zeit aber ich denke doch, das ich gute Einblicke bekommen und viel gesehen habe. Eine Reise in der Gruppe wäre sicher um einiges bequemer gewesen aber viele Momente hätte ich sicher auch nicht erlebt und so war ich wirklich mitten im Leben.

DELHI

Am 28.10. ging es los. Von Köln über München nach Delhi. Im Flugzeug habe ich schon gleich einen indischen Geschäftsmann kennengelernt, der für Bosch arbeitet und ganz oft nach Deutschland fliegt. Er hat mir einige Tipps für Indien mit auf den Weg gegeben.

In Delhi angekommen, habe ich mir erst mal einen leckeren Cappucino bei Costa Coffee gegönnt. Ich habe noch nicht geahnt, dass es mein letzter Kaffeegenuss für die nächsten zwei Wochen sein würde…

Dann ging es raus ins Geschehen. Ich hatte gehört, dass ich unbedingt ein prepaid Taxi nehmen sollte. Auf der Suche wurde ich natürlich schon von zig Fahrern angesprochen, die alle einen zu hohen Preis verlangten. Als ich den prepaid Stand gefunden hatte war ich umringt von neugierigen indischen Taxifahrern, die wohl alle interessiert zusahen, welchen Preis ich wohl aushandeln würde. Ich bezahlte ca. 300 indische Rupien, was völlig in Ordnung war.

Auf der „Flughafenautobahn“ wunderte ich mich über die Fahrradfahrer und Fußgänger die uns entgegenkamen. Ihr werdet jetzt sicher sagen „Daniela! Du bist in Indieen!“ Es sollte ja alles noch viel besser kommen…

Nach einiger Suche hat der Taxifahrer mein Hotel „The Pearl“ auch gefunden. Leider war das Zimmer noch nicht fertig also habe ich mich in ein Rikscha gesetzt, um zur nächsten Touristeninformation zu fahren. Ein netter Ladenbesitzer hat für mich den Preis von 20 Inr (= 0,30 Euro) ausgehandelt, so hatte ich schon mal eine Vorstellung von den (eigentlich üblichen) Preisen für eine Rikschafahrt.

Was für ein krasser Gegensatz: in Köln war ich noch mit einem Taxi zum Hauptbahnhof gefahren, wo der Fahrer ganz stolz erzählte, das der Mercedes nagelneu ist und ich erst der 3. Fahrgast bin. Vom nagelneuen Taxi ins Rikscha ;-)

Auf ging es zum Connaught Place, dem Einkaufszentrum der Stadt. Der Fahrer brachte mich noch zur Touristeninformation. Dort wurde ich mit einem leckeren Marsala Tee versorgt. Mir wurde gesagt, es sei doch am allerbesten ich würde meine Zugtickets stornieren und einen Fahrer für meine weitere Tour mieten. Das wurde mir bald schon zu aufdringlich und ich ahnte böses als ich die weiteren drei Touristeninformationen aufsuchte. Überall das gleiche Spiel. Keine Informationen sondern falsche Auskünfte. Man sagte mir z.B. meine Zugtickets seien ungültig ich hätte die Touristenklasse buchen müssen. Leider seien alle Züge ausgebucht und ich solle mir doch einen Fahrer nehmen… Nach Anfragen im Hotel wurde mir aber bestätigt, das meine online gebuchten und bestätigten Zugtickets völlig ok seien. Also gut so viel zum Thema Touristeninformation.

Klar ist es auch praktisch, sich fahren zu lassen aber ich hatte mich nun mal für die Zugvariante entschieden. Nachdem ich nun ständige Anhängsel hatte, die mich alle zur nächsten Information schleppen wollten, habe ich mich schnell in eine Rikscha gesetzt, um dem ganzen zu entfliehen. In der Zwischenzeit war auch mein Zimmer fertig. Es war völlig ok, bis auf den Lärm der Straße.

Dann habe ich mich wieder nach draußen gewagt. Diesmal habe ich mir die Geschäfte rund um den Connaught Place angeschaut. Mein Plan war dann, zum Channi Chowk Bazar zu fahren und von dort zum Red Fort zu laufen. Da hatte ich die Rechnung aber ohne meinen Rikscha Fahrer gemacht. Er wusste scheinbar gar nicht, wo ich hinwollte bzw. wollte mich einfach nicht dorthin bringe und hat mich einfach an irgendeinem Bazar raus gelassen. Dort sollte ich einkaufen, damit er die Provision einkassieren konnte. Ich habe drauf gedrängt, das er mich zum Ort meiner Wahl fährt aber er hat mich einfach an einer weiteren Touristeninformation raus gelassen. Meine Güte, war ich sauer! Dort habe ich mir dann doch einen Fahrer für den nächsten Tag aufschwatzen lassen, da ich ja gesehen habe wie weit ich mit den Rikschas komme. Meinen Fahrer wurde ich nicht los und er wollte sogar noch mehr Geld haben wie dreist!

Dann habe ich mich für die Metro Variante entschieden und bin tatsächlich am Chandini Chowk Bazar rausgekommen. Hier habe ich zwei Holländerinnen getroffen (2 ältere Damen, die schön öfters in Indien unterwegs waren) mit denen ich mir ein Fahrradrikscha zum Red Fort geteilt habe. Ich saß hinten und hatte eine lustige Aussicht auf die Straße.

Der Verkehr in Delhi ist wirklich unbeschreiblich. 1. Stellt Euch einfach vor, das sich Autos, Taxis, Busse, Rikschas, Kühe, Fußgänger, Fahrräder, Motorräder alle gemeinsam auf der Straße tummeln aber niemand hat den gleichen Weg alles was eine Hupe hat hupt permanent und so schiebt man sich durch das Gewühl. Eigentlich kaum zu beschreiben. Mit den beiden Damen zusammen habe ich es sogar gewagt, eine Straße zu überqueren. Das Red Fort hatte nun allerdings schon zu. Ich habe mich den beiden dann wieder angeschlossen und wir sind zusammen durch Alt Delhi gewandert, was hochinteressant war. Alleine wäre ich da allerdings nicht her spaziert.

Als es dunkel wurde, wollte ich mich aber dann doch auf zum Hotel machen. Das war genug Indien für den 1. Tag. Als ich in der Rush Hour doch einen Fahrradrikscha erwischt und er stolz verkündete, dass er wüsste wo mein Hotel ist habe ich schon etwas geahnt. Es begann eine wilde Fahrt durch Delhi bei Nacht. Er fuhr die entlegensten Straßen entlang. Es sah aus wie eine völlig unwirkliche Kulisse, am Rande die Hütten, die vielen Leute die alle irgendetwas transportierten, das Hupen einfach unbeschreiblich. Langsam machte sich aber bei mir die Angst breit, da es nicht so aussah als würde Mr. Fahrradrikscha mein Hotel finden. Plötzlich hielt er irgendwo an und grinste mich an. Ich habe ihm dann unter Tränen mitgeteilt, dass ich hier nicht aussteigen werde. Plötzlich verstand er allerdings kein Englisch mehr… Dann ging es weiter – durch alle Schlaglöcher der Stadt. Mein Rücken krachte und ich dachte an die 6 Monate Rehasport die hinter mir lagen und wohl zu dem Zeitpunkt völlig umsonst gewesen waren ;-) Als ich dann auf eine anderes Rikscha umsteigen wollte, hat er Trouble gemacht und wollte mehr Geld. Ich glaube an dem einen Tag habe ich mich mit genug Fahrern angelegt… Gottseidank hat mich der neue Fahrer dann doch heil zum Hotel gebracht. Mit den Nerven war ich allerdings fertig. Die vielen neuen Eindrücke schon gleich am 1. Tag, mehrfach entführt zu werden und das nach 2 Tagen und 1 Nacht auf den Beinen… Sogar das Essen hatte ich den ganzen Tag vergessen vor lauter Aufregung. Better luck next day.

Der Start in den nächsten Tag begann mit einem schon fertig gemixten Kaffee, der nach Kondensmilch mit Zucker schmeckte. Igitt.

Um 10 Uhr holte mich mein Taxifahrer für den Tag ab. Der Tag war eigentlich recht entspannt (verglichen mit dem vorherigen). Allerdings wollte mich auch er ständig an Bazaren zum shoppen raus lassen, da er dort Gutscheine erhält. Schön und gut aber ich wollte natürlich in erster Linie die Stadt sehen und mal nicht shoppen! Ansonsten war er ganz nett und hat gewartet während ich mir die Sehenswürdigkeiten angeschaut hatte. Das waren

- Der Shri Lakshmi Tempel
- Lodi Garden
- Präsidentenpalast
- Humayun´s Tomb
- Lotus Tempel
- Indian Gate
- Und dann doch noch das Red Fort

Ich war wirklich froh, an dem Tag noch etwas von Delhi gesehen zu haben und auf kein Rikscha angewiesen zu sein.

Ich habe dann tatsächlich überlegt ob es nicht praktischer wäre mit Fahrer weiter nach Agra zu fahren doch ich bin bei der Zugfahrt geblieben, obwohl ich total nervös war!

31.10. DELHI - AGRA

Um 7 Uhr hat mich mein Fahrer von gestern abgeholt und zur Zugstation Nizamuddin gebracht. Hier habe ich erstmal auf meinen Zug von Gleis 5 dem Smata Express gewartet und die vielen Kofferträger beobachtet die bis zu 2 Koffern auf Ihrem Kopf transportierten! Die Armen…Was für ein Job. Das Land, in dem Koffer keine Rollen brauchen…

Pünktlicher als die Bahn fuhr mein Zug tatsächlich um 8.40 Uhr los in Richtung Agra. Total stolz hatte ich meinen Platz im Sleeper Abteil gefunden – dachte ich - aber leider hatte ich den falschen Waggon erwischt. Erst mal konnte ich noch auf dem Platz sitzen und die schlafenden Männer um mich herum beobachten. Als der rechtmäßige Inhaber meines Sitzplatzes eintraf hatte ich ein Problem. Plötzlich war der Zug nämlich voll und ich stand mit meinem großen Koffer überall im Weg… Eine nette Familie hat mich bei Ihnen sitzen lassen und so saß ich umringt von ca. 15 neugierigen Indern mittendrin und mir war es recht peinlich da ich ja falsch eingestiegen war. Ein Mann erzählte mir, dass es seinen Sohn sehr interessieren würde, fremde Leute kennenzulernen. Fand ich ja süß.

Um 11.30 Uhr kamen wir pünktlich in Agra an und ein Taxi vom Hotel holte mich am Bahnhof ab. Mein Hotel Panna Paradise war auch wieder gute Mittelklasse und ganz ok bis mal wieder auf die Nähe zur Straße.
Das Hotel war ca. 2-3 km vom Taj Mahal entfernt aber die Dame an der Rezeption sagte mir, das ich nicht zu Fuß dorthin gehen könnte das würde bestimmt 2 Stunden dauern. Ich bin trotzdem losmarschiert weil mir das ständige Taxigefahre auf den Wecker geht und ich bin ganze 20 min. bis zum Ticketoffice gelaufen.

Dann kam der große Moment, von dem ich schon lange geträumt hatte. Man geht durch den Eingang auf ein Tor zu, sieht dort schon den mittleren Teil des Taj Mahal und beginnt zu ahnen, was da auf einen zukommt. Als ich das Taj dann in seiner vollen Pracht sehen konnte kamen mir die Tränen. Es war magisch und überwältigend. Als ob es in der Luft schweben würde! Dann ging es los mit der Fotosession. Ich hatte viel Zeit mitgebracht bin alle guten Fotoplätze von vorne bis hinten ein paar Mal abgelaufen und habe meine Fotogier ausgelebt. Im Taj war ich natürlich auch, was mich aber nicht so beeindruckt hat. Witzig war, dass ständig indische Familien und junge Leute ein Bild von bzw. mit mir knipsen wollten. Ich habe mir schon fast was drauf eingebildet. Für sie ist es einfach lustig und interessant, einen Ausländer zu treffen. Und ich fand es wiederum toll die indischen Familien zu sehen.

Bis zum Sonnenuntergang war ich am Taj Mahal und bin dann mit dem Fahrradrikscha zurück ins Hotel.
Leider ging es mir dann nicht so gut. Ich hatte Kopfschmerzen, Halsschmerzen und merkte schon, dass ich krank werde. Ich war zu nichts mehr in der Lage und mein Plan war es doch morgen zum Sonnenaufgang wieder am Taj Mahal zu sein!

1.11. AGRA - JAIPUR

Nach etwas Schlaf fühlte ich mich dann doch fit genug, um 4.45 Uhr aufzustehen. Ein Rikschafahrer sollte mich zum Taj bringen. Leider fuhr er einen anderen Weg, war total unfreundlich und stoppte an einem einsamen Weg der zum Ticketschalter führen sollte. Es war dunkel und ich hatte eigentlich keine Lust dort herzugehen. Zumal ich gestern auch an einem ganz anderen Ort war. Aber was sollte ich machen. Es war gottseidank ein anderer Eingang aber alles dauerte sehr lang. Um 6.30 Uhr war ich dann endlich am Taj Mahal, wo die Sonne gerade aufging. Es war ein ganz anderes Bild, da das Taj Mahal noch leicht im Nebel lag, was auch sehr schön aussah. Nach ein paar Stunden bin ich zum Hotel gefahren, um erst mal zu frühstücken. Für 11 Uhr hatte ich mich mit einem anderen Rikschafahrer verabredet, der mich zum Red Fort in Agra brachte. Das hat mir richtig gut gefallen, besser als das in Delhi. Der Fahrer hat an dem Tag wohl das Geschäft seines Lebens gemacht mit den 300 INR (= ca. 4,50 Euro) und wollte mich schon für weitere Fahrten gewinnen.

Dann habe ich mich auf die Suche nach Taschentüchern gemacht. Da eine Erkältung nicht mehr aufzuhalten war und mein Vorrat aus Deutschland nicht reichen würde. In der Apotheke wusste man nicht wirklich was ich meine als ich meine Tempos zeigte und der Herr wollte mir schon Binden verkaufen ;-) Fazit: alle waren sehr interessiert an meinem Anliegen und auch sehr hilfsbereit aber niemand konnte mir helfen. Nagut dann eben keine Taschentücher für heute. Ein letzter Versuch war die Mall in der Nähe des Hotels. Dort bin ich hingelaufen und es gab auch einige Läden (keine Taschentücher) sattdessen aber ein Mc. Donalds und ich habe erst mal zwei Cola getrunken weil ich wieder mal dem verdursten nahe war.

Gottseidank durfte ich bis zum Nachmittag im Hotel bleiben und habe mich erst mal hingelegt. Dann musste ich wieder zum Zug. Diesmal war es eine ganz kleine Station mit nur zwei Gleisen. Zwei Stunden musste ich dort warten. Als ich Mitarbeiter fragte, wo denn mein Zug abfährt meinte er ganz streng „Your tickert your ticket! Wohl in der Hoffnung einen Fehler zu finden. Er schaute auf seiner Liste nach und sieht da – dort stand mein Name! Total verrückt, wo ich das Ticket vor Wochen online gebucht hatte (und das ja angeblich gar nicht funktioniert). Als ich dann ganz freudig und aufgeregt rief “It´s me!“ musste auch er mal kurz schmunzeln und hat mir sogar erklärt, wo genau ich einsteigen muss. Auch diesmal war der Zug sowas von pünktlich und jetzt bin ich auch im richtigen Abteil eingestiegen. Diesmal hatte ich eine Luxusversion gebucht und einen richtigen Sitzplatz im „Chair Car“!

Meine Ankunft in Jaipur war sehr turbulent. Ich war müde, krank und wollte nur noch ins Hotel. Schon beim Aussteigen war ich umringt von zig Taxifahrern und ein entkommen war nicht möglich. Plötzlich fingen sie untereinander an sich drum zu streiten, wer mich nun fahren sollte. Und ich mittendrin ;-) Muss ziemlich lustig ausgesehen haben. Als ich mich dann für einen Fahrer entschieden hatte, wusste dieser leider wieder nicht wo mein Hotel ist. Er ist einfach irgendwohin gefahren. Also musste ich die Initiative ergreifen und habe im Hotel angerufen, die ihm den Weg erklärten. Besonders lustig fand ich seine Aussage, ich solle ihm doch bitte den Weg zeigen ;-) Außerdem wollte er mich noch überreden, ein anderes Hotel zu nehmen, meines wäre doch viel zu teuer. Alle Versuche ihm zu erkären, dass meine Stornofrist für das Hotel eh abgelaufen war, waren mühsam und umsonst. Freundlicherweise hat er mich dann irgendwann doch im Hotel abgesetzt. Das Hotel Vesta international war so richtig schön und ich war froh, mal etwas Luxus im ganzen Chaos zu haben.

2.11. JAIPUR

Um 10 Uhr startete ich mit einem wirklich leckeren Frühstück (Pancakes!) in den Tag.

Dann hatte ich ein Taxi bestellt, was mich zum Jal Mahal und dem Amber Fort, einem riesigen Palast auf dem Berg brachte. Das sah schon toll aus. Da es aber so heiß war, schaffte ich nicht alles zu besichtigen sondern nur einen kleinen Teil.

Als ich mich einmal hinsetzte um eine Cola zu trinken, kam wieder eine indische Familie, um Fotos mit mir zu machen. Dann wartete schon die nächste auf ihren Fototermin mit mir ;-) Diesmal habe ich den Spieß aber mal rumgedreht und auch Fotos von den Familien gemacht. Es war auf jeden Fall eine sehr lustige Situation.

Danach ging es dann in die City von Jaipur, die auch Pink City genannt wir mit all Ihren rotgefärbten Gebäuden. Hier habe ich mir den City Palast und das Hawa Mahal (Palast der Winde) angeschaut. Hier konnte man sogar hinter der Fassade hinaufklettern und durch die vielen kleinen Fenster auf die Straße schauen!

Rund um das Zentrum gab es einen interessanten Bazar mit vielen kleinen Läden und Handwerkern. Das war total schön dort durch zu schlendern, besonders weil einen mal niemand ansprach oder belästigte!

Dann wollte ich mit dem Bus zu einem Einkaufszentrum fahren. Ich wusste zwar, welchen Bus ich nehmen musste doch die Haltestelle war schwer zu finden. Die Straßen zu überqueren war ein echtes Abenteuer! Einmal hat tatsächlich ein Polizist geholfen und mal eben den Straßenverkehr für mich angehalten, ein anderes Mal habe ich es selber irgendwie geschafft. Irgendwann habe ich dann eine Gruppe von Leuten an der Straße stehen sehen und dachte mir „das muss die „Haltestelle“ sein“ und so war es dann auch ;-) Da der Bus auf sich warten ließ bin ich doch auf das Fahrradrikscha umgestiegen.

In dem Einkaufszentrum habe ich tatsächlich nach langer Suche ein Paket Taschentücher gefunden! Das war eine riesen Freude. Als es dunkel war wollte ich zurück ins Hotel diesmal zu Fuß (man sieht ich wurde schon was mutiger). Leider schaffte ich es nicht eine vielbefahrene Straße zu überqueren und habe doch einen Fahrradrikscha genommen. Es war ein älterer Mann, der leider auch nicht wusste wo mein Hotel ist. Also haben wir zusammen rumgefragt und es am Ende doch gefunden. Das war irgendwie doch noch witzig weil der Fahrer diesmal auch nett und bemüht war. Mir tat er wirklich leid, er war ja schon älter und das abstrampeln auf dem Fahrrad muss total anstrengend sein. Auf der anderen Seite muss er ja verdienen.

3.11. JAIPUR - GOA

Heute ging es zum Flughafen in Jaipur. Dort startete um 11.20 Uhr mein Flug mit Spicejet Richtung Goa. Auch der Flieger war pünktlich und der Service, das Flugzeug alles bestens. Ich war ja ein wenig skeptisch gewesen, was die indischen Billigflieger angeht.

Nach einer Zwischenlandung in Adehabad kam ich um 15 Uhr in Goa an.

Dort holt mich Dr. Sajeev ab, dort wo ich auch meine Ayurveda Kur machen wollte. In Goa war alles so schön grün und vor allem ruhig! Ein krasser Unterschied zu den hektischen Städten.

Mein Hotel das Zuri Retreat war auch sehr schön und ich hatte eine Suite für mich alleine :-)
Am 1. Tag habe ich mich am Pool erholt.

Dann folgten drei Tage, in denen ich die Ayurveda Kur gebucht hatte. Gegen 7 Uhr ging es schon los mit einer Yogastunde, die Frau Dr. Sini mit mir machte. Sie hatte Medizin studiert und Ayurveda und kannte sich super mit allem aus und auch die Fachausdrücke, die ich erst mal auf Englisch gar nicht kannte. Die Yogastunde war aber ähnlich wie die in Deutschland! Es war natürlich ein völlig anderes und tolles Flair morgens bei Sonnenaufgang draußen!

Dann wurde für mich im Garten unter Palmen ein Tisch aufgebaut und ein leckeres Frühstück serviert. Einfach paradiesisch, mal so verwöhnt zu werden und Zeit für mich zu haben! Danach startete dann das Programm mit z.B. Ganzkörpermassagen, dem Stirnguss mit Öl, Dampfbad, Synchronmassagen und der Kräuterstempelmassage (hier werden Kräutersäcke mit heißem Öl getränkt und auf den Körper gehauen. Erst dachte ich "Ah so fühlt es sich also an bei lebendigem Leib verbrannt zu werden" aber dann habe ich mich dran gewöhnt und es war toll). Es war einfach herrlich und nach fast jeder Anwendung bin ich vor Erholung glatt eingeschlafen!
Mittags gab es dann noch ein superleckeres Essen mit verschiedenen Gemüsen und Reis.

nur zu empfehlen:
http://www.ayurveda-goa.com/content/inc.menu.php?main=aboutus&sub=casa&current=aboutus&language=de

Den Rest des Tages verbrachte ich dann am Pool und einmal habe ich einen Ausflug nach Old Goa und der Hauptstadt Panjim gemacht. Die Stadt hat mir wirklich gut gefallen, es gab zig Geschäfte und leckere Süßigkeiten aus Cashewnüssen zu kaufen.

Es war zwar ein recht kurzer Ausflug am Nachmittag aber auch schon durch die Fahrt habe ich doch einiges sehen können.

Die letzten zwei Tage habe ich einfach nur relaxed. Ich hatte das Glück, das man das andere Zuri Hotel (White Sands), was am Strand liegt mitbenutzen durfte und es gab sogar einen Shuttle dorthin. Das Hotel war einfach ein Traum, wie für mich gemacht. Eine große Poollandschaft mit Wasserfall und ganz viel Platz zum schwimmen, es gab einen großen Garten und dahinter begann der Strand. Also perfekt zum lesen, schwimmen und genießen.

10.11./ 11.11 GOA – MUMBAI – MÜNCHEN - KÖLN

Heute ging mein Flug um 13.30 Uhr ab Goa Richtung Mumbai. Auch hier muss ich wohl nicht erwähnen dass alles pünktlich und ohne Probleme ablief ;-)

Der Landeanflug auf Mumbai war eindrucksvoll. Man hat die ganze Stadt gesehen, Berge ringsrum einfach toll! Aber leider auch die riesige Fläche mit Slums gleich an der Stadt über die ich schon gehört hatte…

In Mumbai gelandet habe ich mir gleich ein Taxi genommen und bin mit allem Gepäck in die Stadt gefahren. Solange es hell war, wollte ich zumindest noch einen kurzen Überblick über die Stadt bekommen. Ich wollte versuchen, meinen Koffer im Hotel Taj Mahal (das bekannteste und teuerste Hotel der Stadt) abzugeben, um das Wahrzeichen Gateway of India anzuschauen zu können. Leider ist der Plan nicht aufgegangen, aus Sicherheitsgründen durften sie meinen Koffer nicht annehmen. Sie waren zwar alle sehr nett dort aber am Ende musste ich doch mit meinem Köfferchen zum Gateway of India laufen – wie peinlich ;-) Trotzdem habe ich mir hinterher noch einen Kaffee im Hotel gegönnt.

Der Taxifahrer hatte noch auf mich gewartet und schon ging es wieder Richtung Flughafen. Wahnsinn diese Stadt, noch mehr Verkehr, noch mehr Armut. Wir sind sogar noch an dem Strand der Stadt vorbeigefahren mit einer grandiosen Skyline im Hintergrund. Das war ein tolles Bild. Auch die Skyline im Dunkeln und einem gelb gefärbten Vollmond war der Hammer!

Dann begann die Warterei auf meinen Abflug von 19.30 Uhr bis 01.45 Uhr. Der Weg vom einchecken über die Passkontrolle zur Security dauerte schon ewig von ca. 22- 0 Uhr. Das war anstrengend und ich war glücklich als ich im Flieger saß!

Wieder geht ein spannender Urlaub zu Ende. Ich bin froh über die vielen neuen Erlebnisse und Erfahrungen auch wenn es anstrengender war als manch anderer Urlaub. Und dankbar bin ich, das wieder alles so gut geklappt hat und ich heil zu Hause angekommen bin inkl. meinem Gepäck etc.

Eindrücke

ich habe einmal versucht meinen Wust an vielen Eindrücken und Beobachtungen aufzuschreiben.

Nachdem ich immer eine sehr positive Meinung über Indien und die Mentalität der Inder hatte (pfiffig, hilfsbereit, lustig, freundlich, höflich) wurde ich in den ersten Tagen doch sehr enttäuscht. Ständig wurde ich angelogen und in für mich beängstigende Situationen gebracht. Klar habe ich versucht, Verständnis zu zeigen. Es ist sicher nicht einfach gerade in den Großstädten ums überleben zu kämpfen. Gerade die Rikschafahrer sind da arm dran. (Ich habe immer wieder jedem Fahrer die Chance gegeben der beste Rikschafahrer Indiens zu werden ;-)) Trotzdem finde ich es nicht ok, wenn man als Tourist/Alleinreisende Frau so behandelt wird. Alles dreht sich nur ums Geld ohne Rücksicht auf Verluste.

Nach ein paar Tagen hat sich meine Gemütslage dann beruhig und ich konnte das ganze Geschehen und die „Regeln“ besser verstehen bzw. einschätzen. Und na klar manchmal habe ich auch nette Leute getroffen, die auch wirklich nur helfen oder sich unterhalten wollten.

Einiges habe ich auch schnell gelernt, z.B. dass es keinen Sinn macht 25 min. vor der Abreise Toilettenpapier aufs Zimmer zu bestellen ;-) Die Wartezeit sollte man besser nie zu knapp kalkulieren. Manchmal klappt es irgendwann manchmal auch nicht.

„Erwarte nichts und rechne mit allem!“

Wenn ich mich mit netten Taxifahrern oder Rikschafahrern für einen Zeitpunkt verabredet habe dann waren sie immer pünktlich und zuverlässig.

Manchmal waren es die kurzen Momente des Staunens, die ich auch leider oft nicht auf einem Foto festhalten konnte:

Familienausflug auf dem Mofa mit 4 Leuten (natürlich ohne Helm ;-)

Frauen mit Sari auf dem Mofa hinten sitzend mit bis zu 2 Kindern auf dem Schoß

Mir ist aufgefallen das sich unheimlich viele Inder die Sehenswürdigkeiten angeschaut haben meist mit der ganzen Familie. Alles waren so aufgeregt und neugierig!


Die Besten Sprüche bzw. Unwahrheiten:

Der Taxifahrer, der mich zum Amber Fort bringen sollte und den ich auf das Elefantenreiten ansprach:
„Das Elefantenreiten ist zur Zeit für Touristen gesperrt!“
Ach ja, warum kommen uns denn jetzt Elefantenherden entgegen!?

„Ihre Zugtickets sind leider ungültig, sie hätten die Touristenklasse buchen müssen!“
„Ich bringe Sie jetzt zur offiziellen Touristeninformation! Versprochen Sie können mir vertrauen!“

Rikschafahrer: „Ja ich kenne Ihr Hotel!“

Dame an der Rezeption: „zum Taj Mahal sind es 2,5 km da können Sie nicht laufen – das dauert mindestens 2 Stunden“

„Wir haben für Sie eine Tour im Minibus gebucht!“
„Ach ja, wieviele Leute sind denn bisher gebucht?“
„ 4 Leute“
=> Am Ende war es natürlich ein Taxi für mich alleine.

Meine Bestellung eines Sandwiches im Hotel:
„Do you want Ham on your sandwich Miss?“
“Yes please”
“Miss we don´t have Ham”

“Könnten Sie mir ein Spray gegen die Tiere in meinem Zimmer bringen und meine Essensteller abholen?”
„Sie möchten die Tiere füttern?“
„Nein, ich möchte sie töten!“

Shuttlefahrer von meinem Zuri Hotel in Goa: „Nein, das Zuri White Sands Hotel ruft den Shuttleservice nicht für Sie wir arbeiten nicht zusammen. Sie müssen mich auf dem Handy anrufen!“
„Can I take a picture of you?“

Taxifahrer in Jaipur zu mir: “Wo muss ich den herfahren?”

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